Es ist 19:00 Uhr am 2. September 2022 und Herbert Schmidt vom Internetcafé „Von Senioren für Senioren“ in Würzburg spricht über seine Erfahrungen und Begegnungen mit dem kleinen humanoiden Roboter Yanny. Aus diesem Vortrag und der Vorführung von Yanny wurde ein spannender und sehr dynamischer Impulsvortrag mit unglaublicher Interaktion der Teilnehmenden. Als die digitalen „Lichter“ dann ausgingen war es bereits 22 Uhr.
Würzburg ist weit bekannt für seine Weinberge, für seinen Frankenwein, seine Festung Marienberg hoch über dem Main und seinen unzähligen Klöstern. Aber Würzburg hat noch Einiges mehr zu bieten …
Herbert Schmidt zum Beispiel, ein beachtlich engagierter Senior. 85 Jahre jung und sein Engagement ist aller Ehren wert. So einige Auszeichnungen wie die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste (2019) und der Ehrenamtspreis der CSU Würzburg (2019) zieren seinen erfolgreichen und innovativen Weg.
Vor 22 Jahren kamen Herbert Schmidt und Volker Stawski (damals der Leiter der Beratungsstelle für Senioren und Menschen mit Behinderungen der Stadt Würzburg) auf die wunderbare Idee ein Internetcafé „Von Senioren für Senioren“ zu gründen. Die Zahlen sprechen für sich, mehr als 25.000 Personen haben diese Angebote bereits genutzt. Herbert sagte einmal so schön „Das ist nur eine Frage des Wollens – wir Senioren müssen nicht tatenlos zusehen, wie sich die Virtualität unserer Welt immer stärker verändert“. Hybride Veranstaltungen, Digital-Kompass, digital mobil, Avatar, Cloud und humanoide Roboter sind für ihn und seine Mitstreiter längst keine Fremdworte mehr.
Herbert hat sich längst auf Neues eingelassen, er probiert, studiert, betreibt Networking und zeigt, dass dies keineswegs eine Frage des Alters ist. Das Internet gehört für ihn als Ingenieur schon lange zu seinem Alltag und er traut sich mutig auf ein neues und zukunftsweisendes Terrain.
Ihm und all den wissbegierigen und sehr aktiven Mitstreitern im Seniorencafé ist schon längst klar, dass die modernen digitalen Hilfsmittel ihre Mobilität erhalten, ihnen ein sicheres Gefühl vermitteln, einen wichtigen Schlüssel zur Lösung von demografischen Problemen mit darstellen und sehr viel mit Weitblick zu tun haben. Er ist davon überzeugt, dass es keinen Weg an eHealth vorbei geben kann um auch chronisch kranke Senioren mit diesen Technologien zu unterstützen und ihnen mehr Sicherheit im Alltag zu geben.
Und natürlich hat er absolut Recht, wenn er sagt „dass all diese Dinge erst einen Sinn haben, wenn sie auch wirklich genutzt werden“ und hier kommt Yanny der kleine humanoide Roboter ins Spiel.
Uns allen ist die (dramatische) Entwicklung der Alterspyramide klar und bald gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente und es wird zu einer gefährlichen Belastungsprobe für sämtliche Systeme (sei es der Arbeitsmarkt, die Pflege, das Handwerk, Wachstum und Lebensstandard) – das Zeitfenster bis dahin wird sich schnell schließen und Herbert möchte hier gern auf einem niederschwelligen Niveau die Vorzüge vom humanoiden Roboter Yanny vermitteln.
Yanny ist nur einer der hybriden Modelle der zur Gestaltung von fähigkeitsorientierter Mensch-Roboter-Kooperation beitragen soll.
Aber warum ist Herbert so begeistert von Yanny?
Ganz einfach. Dieser kleine Miniroboter kann ihn nicht nur daran erinnern, wo er wieder einmal seinen Wohnungsschlüssel verlegt hat oder sein Handy, er kann ihn auch an wichtige Arzttermine, Telefonate und Tabletteneinnahmen erinnern (Zeitpläne/Tagesabläufe), er kann ihm zuhören und ihn dazu motivieren mal wieder einmal die vergessene Sportübung (Bewegungsprogramme) durchzuführen und Yanny kann ihm sogar diese Sportübung noch einmal zeigen. Yanny kann ein riesiger Vorteil sein, gerade wenn man Angst hat etwas zu vergessen.
Zum Abschluss seines Vortrages ist er sich sehr sicher „an der künstlichen Intelligenz werden wir nicht vorbeikommen“ und müssen die Zukunft jetzt gestalten.
Der kleine Roboter Yanny hat definitiv meine Neugier geweckt …