Unser Ehrenvorsitzender Herbert Schmidt ist im Alter von 86 Jahren verstorben

Todesanzeige des Vereins
Todesanzeige der Familie
Nachruf von Ute Mündlein, Wuerzburg Web Week
Nachruf von Würzblog

Wir trauern um Herbert Schmidt, den Initiator, Gründer, langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden unseres Vereins „Internet – Von Senioren für Senioren“.
Das „Internetcafé“ – übrigens das erste seiner Art in Bayern – entstand im Mai 2000 mit großer Unterstützung durch die Stadt Würzburg, vertreten durch den damaligen Sozialreferenten Dr. Peter Motsch und den Leiter der Abteilung „Senioren und Menschen mit Behinderung“ Volker Stawski.
Herberts Beweggründe hat er selbst in einem Interview mit der Main-Post am 8. Mai 2001 anschaulich dargelegt: „Nach einem erfüllten Berufsleben von 100 auf null – das geht nicht“, einen Ruhestand konnte und wollte er sich so nicht vorstellen. Und das Thema Internet faszinierte ihn, und damit wollte er den älteren Mitbürgern und Mitbürgerinnen helfen in der Zukunft dabei zu sein, nicht abgehängt zu werden von der Gesellschaft und vom öffentlichen Leben. Und damit begann sein „Unruhestand“.
Anfänglich befand sich das Internetcafé im Keller des Ehehaltenhauses, aber bereits im Dezember 2000 konnten besser geeignete, weil barrierefrei gelegene Räume im Caritas Seniorenzentrum St. Thekla bezogen werden, wo wir uns noch heute befinden.
Weiterhin betrieb Herbert Schmidt auch noch die Gründungen anderer Internetcafés in anderen Orten wie z. B. Marktheidenfeld und Karlstadt, die sich dann erfolgreich verselbständigt haben.
Herbert Schmidt war der Motor und ständige Ideenlieferant für unsere Aktivitäten und Vorhaben. Ihm ist es zu verdanken, dass wir da stehen, wo wir heute sind.
Dieser Einsatz für diese Projekte wurden schon 2002 vom Bayerischen Landtag mit dem Bürgerkulturpreis gewürdigt.
Für Herbert Schmidt gab es drei Leitgedanken, die seinen Weg prägten:
• „lebenslang lernen“ war sein Prinzip für die Erwachsenenbildung
• „immer über den Tellerrand schauen“ seine Methode und
• „geht nicht, gibt’s nicht“ seine Strategie.
Beharrlich entwickelte er seine Ideen und verfolgte seine Ziele. Seine hervorragende Kunst, Netzwerke zu bilden und zu pflegen, half ihm und uns, die unterschiedlichsten Projekte zu verwirklichen. Die Aufzählung all der vielen Förderer, Weggefährten und Helfer würde hier den Rahmen sprengen, weil es einfach zu viele sind. Seine langjährige Mitgliedschaft auch als Vorstand in der Seniorenvertretung und als Leiter des Arbeitskreises „Digitale Bildung im Alter“ der Stadt Würzburg trug wesentlich zu seiner vielseitigen Vernetzung bei.
Als z. B. die Coronazeit begann und wir wie fast alle Unternehmungen unser Internetcafé schließen mussten, war das für Herbert Schmidt kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen – im Gegenteil – er „netzwerkte“ so intensiv, bis er Geld und Mittel locker machen konnte und wir Internetkurse für Senioren im virtuellen Raum einrichten und durchführen konnten – und wieder waren wir Pioniere auf diesem Gebiet nach dem Motto „geht nicht, gibt’s nicht“. Als Anerkennung gab es 2021 dann auch den bedeutenden Ehrenamtspreis der Stiftung Versicherungskammer Bayern.
Weitere Preise und Anerkennungen gab es:
• von „Zeichen setzen“ der Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung,
• vom Bündnis für Gemeinnützigkeit der Deutsche Engagementpreis und
• von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen BAGSO.
Ganz nebenbei verfolgte er noch weitere Projekte, unter anderem die Gründung des Vereins EFI Bayern (Erfahrungswissen für Initiativen) 2009 sowie die Gründung der Vereinigung WueNet Würzburger Netzwerk 2019
Für all diese Leistungen konnte Herbert Schmidt im Jahre 2019 als persönliche Auszeichnung die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste entgegennehmen.
Wir sind stolz auf seine Leistungen und sein Engagement und danken Herbert Schmidt für seinen unermüdlichen Einsatz, für seine bisweilen herausfordernde, aber immer wohlwollende Freundschaft und hoffen und wünschen, dass wir sein Werk in Zukunft in seinem Sinne fortsetzen können.

Peter Wisshofer, 1. Vorsitzender